Prestige Axt "gi okono" oder "nbouet"
Beschreibung
polierter Nephrit, Holz, Pflanzenfasern, Flughundfell, Kokosnuß, Rindenstoff, handschriftl. aufgebrachte Sammlungsnr. “A 28(B)5”, Sockel
Die Herstellung der großen runden Steinklingen aus Nephrit war sehr aufwändig. Der Schaft der “gi okono” ist mit gedrehter Pflanzenfaserschnur umwickelt, in die Fellbüschel vom Flughund eingearbeitet sind, die der kunstvollen Ummantelung ihre rötlich-braune Farbe verleihen.
Diese prächtigen Prestigeäxte, die im Französischen als “haches ostensoirs” bekannt sind, gehörten zu den wertvollsten Gegenständen der Kanak in Neukaledonien.
Sie sollen als Embleme großer Häuptlinge gedient haben, die sie beim Vortragen von Reden oder genealogischen Berichten in Händen hielten. Auch sollen sie bei Zeremonien und als Standarten in der Kriegsführung verwendet worden sein. Maurice Leenhardt berichtete 1930, dass diese Prestigeobjekte zusammen mit anderen Reichtümern in Körben aufbewahrt wurden, die wichtigen Linien gehörten, und dass sie nur bei wichtigen Anlässen wie Trauerzeremonien und Hochzeiten zur Bestätigung des sozialen Status gezeigt wurden.
Einige Quellen behaupten, dass diese Objekte die Vision der Kanak vom Kosmos illustrieren. Die Klinge stellt die Spitze eines Baumes oder die “obere Welt” dar, während der Stiel die Erde repräsentiert. Der Stiel oder Stamm stellt eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel her und verbindet die physische und die spirituelle Welt.