Oberteil eines Würdestabes
Loudmer, Paris, 28/29 June 1989, lot 297
Michel Gaud, Saint Tropez, France
Beschreibung
Holz, braune Patina, in Gestalt einer stehenden weiblichen Figur mit dreieckigem Kopfaufsatz “dibulu”, besch., Fehlstellen durch Insektenfrass (Basis, Bauchregion), Risse, Farbabrieb, Sockel;
Stäbe von gleicher Hand/Werkstatt finden sich unter Yale GVR 0003082-3083 bis -4223 und Bonhams New York, 12 May 2012, lot 301.
Die zahlreichen Würdenträger in der Hierarchie des einstigen Luba-Reiches - König, regionaler Fürst, Dorfhäuptling und Sippenältester - verfügten über einen reichen Vorrat an sichtbaren Amtssymbolen. Zu den am häufigsten verwendeten Würdezeichen zählen Stäbe wie der vorliegende. Als Erbstücke wurden sie innerhalb der königlichen Linie weitergegeben. Sie spielten eine wichtige Rolle bei präkolonialen Amtseinsetzungen, bei denen die Schwester oder erste Ehefrau dem König mit dem Stab voranschritt und ihn neben dem königlichen Thron positionierte. Der König hielt den Stab während er seinen Amtseid ablegte. Wenn der Stab nicht in Gebrauch war, wurde er in die Obhut eines Würdenträgers oder seiner Hauptfrau gegeben.
Vergleichsliteratur
Nooter Roberts & Mary, Luba, Milan 2007, p. 35 d'Udekem, Marie-Eliane (ed.), Luba Hemba, New York 1979, p. 25Publikationen
AHDRC: 0004223