Maske "ngongo munene"
Eduard Hess, Basel, Switzerland
Beschreibung
gehämmertes Kupferblech, Augen und Mund eingeschnitten, gepunzte rosettenartige Punktmuster an Stirn und Schläfen, min. Spuren von Korrosion, altersbedingte Patina;
die Kupfermasken heißen “ngongo munene”, “der Häuptling der Erde”. Sie werden bei Beerdigungen von Häuptlingen, der Inthronisierung eines neuen Häuptlings, bei Ahnenopfern und vom Oberhaupt zur Initiation von Knaben in den “mukanda” genannten Lagern getragen. Sie sind zudem Manifestationen der agrarbezogenen Dorfgemeinschaft (“ekuluwanda”) und Ausdruck gemeinsam zu bewältigender Aufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft.
Weil es verboten ist, dass Frauen und Kinder solche Masken zu Gesicht bekommen, werden sie von “kfufutshi” genannten Amtsträgern aufbewahrt, in Stoff eingehüllt und in einer Kalebasse lagernd in einer winzigen Grashütte (“kaseke ya shifulumiko”) versteckt, die in einer Baumgabel errichtet wird. Die erste Maske dieser Art, die Afrika verlassen hat, wurde 1961 von Marie Louise Bastin vor Ort gesammelt.