Maske "deangle" mit weiblichen Gesichtszügen
Sam Raeburn, Bethesda/Maryland, USA (1968)
Olivier Castellano, Paris, France
Beschreibung
Holz, matte braune Patina, Stirnnarbe, horizontal eingetiefte Augenzone mit schmalen Sehschlitzen, akzentuiert durch Kaolin, Mund mit nach unten gezogenen Mundwinkeln, bestückt mit Metallzähnen, paarweise angeordnete Bohrlöcher oberhalb der Stirn und an den Schläfen (zur Anbringung von Kopfschmuck aus Stoff/Perlen), Reste von Schnurmaterial, Beopferungsspuren, min. best. (Nasenspitze, Mund), Farbabrieb, Metallsockel;
die “dean”-Maskengestalten gehören zu den Beschneidungslagern (“mbon”) der Knaben und Mädchen, die sich stets im Heiligen Hain in der Nähe des Dorfes befinden. Das Lager steht unter dem Schutz des unsichtbaren Geistes “nana”, der die “deangle”- Maskengestalten einsetzt. Sie fungieren als Mittler zwischen Lager und Dorf und sind für Nahrung und Schutz der Initianden zuständig. Sie werden nicht von Musikanten begleitet und tanzen oder singen auch nicht, sie bewegen sich nur anmutig, scherzen mit den Frauen und bitten sie reichlich Essen ins Lager zu schicken. Auch die Frauen scherzen mit diesen Waldwesen, die sich in menschlichen Nahrungsgewohnheiten nicht auskennen, und bieten ihnen z. B. in einer Reisworfel die Spreu zum Mitnehmen an. Die Maskengestalt trägt einen hohen konischen Aufsatz aus rotem Stoff, sie ist bekleidet mit Stoffpelerine und üppigem Grasfaserrock. In den Händen hält sie Kuhschwänze als Wedel.