Malaganmaske "tatanua"
Sotheby Parke Bernet, New York, African & Oceanic Art, November 9, 1979, lot 136
Richard Rüegg, Zurich, Switzerland
Beschreibung
helles, weiches Holz, die eigentliche Maske bemalt mit kleinteiliger Ornamentik in Rot, Weiß, Schwarz und leuchtendem Indigoblau, der helmförmige Aufsatz aus Rotan, verkleidet mit Rindenbast und Gips, bekrönt von ausladendem Kamm aus üppigen Grasfaserbüscheln, guter Zustand, auf Sockel montiert;
die “tatanua”-Maske ist eine Verkörperung “tanuas”, des Geistes oder der Seele eines Verstorbenen. “Tatanua” wurde von Männer getanzt, die meist in Reihen Aufstellung nahmen. Zu den Masken trugen die Tänzer knielange Röcke aus Farnblättern und anderem vegetabilem Material. Ihr Auftritt erfolgte, wenn ein Klan sich dazu entschloss, eine groß angelegte Trauerfeier “malagan” abzuhalten. Ungefähr sechs Wochen vor diesem Ereignis zogen die Männer sich zurück. In dieser Zeit durften sie keinerlei Kontakt mit dem weiblichen Geschlecht pflegen, auch durften sie bestimmte Speisen, wie Fisch oder geschälten Taro nicht zu sich nehmen. Die Abstinenz sollte bewirken, dass sie all ihre Kraft für den Tanz sammelten. Sollte sich einer der Tänzer nicht daran halten, so hieß es, würde die Maske ihn strafen, indem sie sich so fest zusammenzieht, bis Blut von Schläfen und Nase des Tänzers rinnt.