"Malagan"-Maske "tatanua"
Beschreibung
leichtes helles Holz (“Alstonia scholaris”), Augen mit Muscheleinlage (“Turbo Phetolatus opercula”), rotes, indigoblaues und weißes Pigment, durchbrochen gearbeitetes Gesicht mit geblähten Nüstern und spaltartig geöffnetem Mund, flankiert von großen ornamental angelegten Ohren, filigrane in feinen Strichen aufgemalte Ornamentik, erhabener Rand mit Bohrlöchern in zwei Reihen, zur Befestigung des ursprünglich hier angebrachten prachtvollen Frisurenaufbaus, min. best. (Nase), Farbabrieb, Metallsockel;
die “tatanua”-Maske ist eine Verkörperung “tanuas”, des Geistes oder der Seele eines Verstorbenen. “Tatanua” wurde von Männer getanzt, die meist in Reihen Aufstellung nahmen. Zu den Masken trugen die Tänzer knielange Röcke aus Farnblättern und anderem vegetabilem Material. Ihr Auftritt erfolgte, wenn ein Klan sich dazu entschloss, eine groß angelegte Trauerfeier “malagan” abzuhalten. Ungefähr sechs Wochen vor diesem Ereignis zogen die Männer sich zurück. In dieser Zeit durften sie keinerlei Kontakt mit dem weiblichen Geschlecht pflegen, auch durften sie bestimmte Speisen, wie Fisch oder geschälten Taro nicht zu sich nehmen. Die Abstinenz sollte bewirken, dass sie all ihre Kraft für den Tanz sammelten. Sollte sich einer der Tänzer nicht daran halten, so hieß es, würde die Maske ihn strafen, indem sie sich so fest zusammenzieht, bis Blut von Schläfen und Nase des Tänzers rinnt.