Männliche Zwillingsfigur "ere ibeji"
Deutsche Privatsammlung
Beschreibung
Holz, matt glänzende dunkelbraune Patina, Spuren von schwarzer Farbe, Glasperlenkettchen um die Fußgelenke, gefällige Gesichtszüge, schöne Details: mit Schurz beschnitzt, der im Rücken mit einem Knoten gebunden ist, Frisur aus quer zum Kopf angelegten Zöpfen, Ohrlöcher zum Anbringen von Schmuck, ungewöhnlich: die frei gearbeiteten Füße, gebohrte Pupillen (Nagelköpfe fehlen), beriebene Gesichtszüge, min. best. (Augenlider), Riss (Hinterkopf);
von dem Augenblick an, an dem die Mutter das “ibeji” erhält, beginnt sie es rituell zu umsorgen. Es wird gewaschen, gekleidet und gefüttert zur gleichen Zeit wie das noch lebende Kind. Periodisch stattfindende Rituale “etutu” kommen hinzu. Diese beginnen durch Anrufen des toten Kindes und das Singen von Lobliedern “oriki”. Speisen, meist Bohnenküchlein mit Palmöl, werden entweder vor der Figur platziert oder auf den Mund des “ibeji” gerieben. Zusätzlich geht die Mutter eines Zwillings “iya ibeji” oftmals auf den Markt wo sie zu Ehren ihres toten Kindes tanzt und singt und die Macht der Zwillinge preist.