Männliche Zauberfigur "buti" · D. R. Kongo, Teke · ID: 3052291
Rolf Kunitsch, Münster, Germany
Beschreibung
Holz, rotes “tukula”-Pulver, Lehm, schwarze Masse, Kaolin, Sockel
Generell sahen sich die Teke sowohl von der Kraft der Geister als auch von der Wirkmacht der Ahnen abhängig.
Die Geister sind die Mittler zwischen Gott und den Menschen. Sie verlangen kultische Verehrung, denn sie können Gutes und Böses bewirken. Die hüttenartigen Schreine der Geisterfiguren fanden sich oft am Dorfrand, wo man ihnen Opfer darbrachte.
Anthropomorphe Statuen, “buti” (“butti”) sind Repräsentanten der Ahnen, sind gleichsam Behälter ihrer Seelen. Ihre tonnen- oder kugelförmige Ladung, “bilongo” oder “bonga” genannt, enthält daher oft körperliche Überreste von ihnen, wie Haare oder Fingernägel; beigemischtes weißes Kaolin symbolisiert die Knochen der Vorfahren.
Die kultische Anwendung bestimmt die Zusammensetzung der magischen Ladung, die vom “nganga” entsprechend zusammengestellt wird und über die Wirkmacht der Ritualfiguren entscheidet. Die äußerliche Erscheinung der Teke-Skulpuren gibt keine Auskunft über den Zweck ihrer Herstellung. Figuren, die nicht im erhofften Sinn gegen Krankheit, Jagdunfälle und anderes Unglück geholfen hatten, wurde ohne großen Respekt zerstört oder weggeworfen (nach Korinthenberg, 2021, S. 13 ff.)
Vergleichsliteratur
Korinthenberg, G., ed. by H. Simonis, Teke, Köln 2021, p. 13 ff.

