Männliche Grabfigur · Madagaskar, Sakalava · ID: 3051682
German Private Collection, Munich
Beschreibung
Holz, Verwitterung, Windschliff, Flechten, Fehlstellen, Sockel
Die Skulptur Madagaskars ist in der Hauptsache eine Grabskulptur und wurde exponiert und für jedermann sichtbar auf großen Friedhöfen aufgestellt. Daraus resultiert auch die stark verwitterte Oberflächenstruktur der vorliegenden Figur.
Im Westen Madagaskars legten die Sakalava ihre Toten in rechteckige Einfriedungen aus Holzpfählen (oder Mauern aus aufgeschichteten Steinen), deren Ecken mit figürlichen Skulpturen geschmückt waren, typischerweise Vogelfiguren, die durch Darstellungen von Männern und Frauen ergänzt wurden (vgl. Goy, 2015, S. 246, ill. 75 und S. 265, ill. 80).
Die Mahafaly-Völker im Süden Madagaskars kennzeichneten ihre Gräber mit Skulpturen, die als “aloalo” bekannt sind. Dabei handelt es sich um Holzstelen von monumentaler Größe, die mit kunstvollen geometrischen Mustern wie Halbmonden und offenen Kreisen verziert sind und in der Regel von figürlichen Schnitzereien überragt werden, die Menschen, Vögel oder Zebus darstellen (nach A. I. Bortolot, 2003).
Vergleichsliteratur
Goy, Bertrand, Arts anciens de Madagascar, Milan 2015, p. 276, Pl. 160 Bortolot, Alexander Yves, "Kingdoms of Madagascar: Malagasy Funerary Arts", Department of Art History and Archaeology, Columbia University, October 2003: https://www.metmuseum.org/toah/hd/madg_2/hd_madg_2.htm