Männliche Ahnenfigur "kawe"
Beschreibung
Holz, Kalk, roter Ocker, schwarzes Pigment, Fehlstellen, Sockel
Diese Figuren stellen gewöhnlich kürzlich verstorbene Personen dar, deren Namen sie auch tragen.
Sie dienten dazu die unsichtbare Präsenz der Verstorbenen für die Hinterbliebenen greifbar zu machen und die Gemeinschaft daran zu erinnern, daß ihr Tod gerächt werden muß. In übergeordnetem Sinne dienten sie auch als Verbindung zu den Ur- oder Gründungsahnen aus weit zurückliegender Zeit.
Sie wurden früher offenbar in Zusammenhang mit dem großen Kultfest anläßlich der Errichtung eines neuen Männerhauses angefertigt, dort an die Wandung gelehnt oder an ein Stangengerüst gebunden aufgestellt und hatten dieselbe Funktion wie die Ahnenpfosten und “bis”-Pfähle.
War ihr ritueller Zweck erfüllt, also die durch sie angemahnte Blutrache vollzogen, wurden sie zerbrochen und die Bruchstücke in die Sagogründe gebracht, um ihre Kraft auf die Sagopalmen zu übertragen und deren Fruchtbarkeit zu fördern.