Zemanek-Münster

Kriegskeule mit Kugelkopf, spätes 18. Jahrhundert

Nordamerika, Waldland, Ojibwa
nicht mehr erhältlich
Provenienz
Bill Jamieson, Toronto, Ontario, Canada
Größe
L: 58 cm
L: 22.8 inch

Beschreibung

aus besonders hartem Holz vom Wurzelballen eines Ahornbaum-Schößlings, in Gestalt eines zoomorphen Wesens, das mit weit aufgerissenem Maul eine Kugel hält, symbolische Ritz-Zeichnungen am Schaft, abgeschrägtes Schaftende mit gerilltem Rand und Bohrloch für Transportriemen, min. best., kleinere Fehlstellen und Risse am Keulenkopf, Farbabrieb;
Kugelkopfkeulen waren die gängigste Nahkampfwaffe in östlichen Waldland des 17. Jahrhunderts. Mit dem zu einer Kugel verdickten Schlagteil konnte man den Schädel eines Gegners zertrümmern. Bilderschriftliche Einritzungen auf dem Schaft geben Aufschluß über die Kriegstaten des Eigentümers: menschliche Figuren ohne Kopf bezeichnen die getöteten Feinde (in vorliegendem Falle zehn), eine Figur mit Kopf einen Gefangenen (in vorliegendem Falle einen). Die in Gruppen angeordneten vertikalen Linien bezeichnen die Anzahl der Kriegszüge an denen der Krieger beteiligt war. Laut Berichten von Zeitzeugen gebrauchten die indigenen Krieger ihre beritzten Keulen als eine Art “Visitenkarte”, die sie bei dem erschlagenen Opfer hinterlegten, damit kein Missverständnis über den wahren Täter entstehen sollte.


Vergleichsliteratur

Wieczorek, Alfred u.a. (Hg.), Der Kult um Kopf und Schädel, Mannheim 2011, p. 80, ill. 2 Penney, David W., Indigenous Beauty, New York 2015, ill. 105 Boden, Gertrud, Nordamerika, Köln 1995, ill. 669, 670

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Verpassen Sie keine Auktion! Schließen Sie sich unserer Community von über 10.000 Tribal Art Sammlern an und erfahren Sie es als erstes, wenn es Neuigkeiten gibt.

Jetzt abonnieren