Kopfskulptur des "dyo" - Schlangenkultes
Christie’s, Amsterdam, 11 December 2001, lot 435
Christine Valluet, Paris, France
Gérard Wahl-Boyer (1944-2014), Paris, France
AuctionArt - Rémy Le Fur & Associés, Paris-Drouot, “Succession Gérard Wahl dit Boyer”, 18 June 2019, Lot 121
Beschreibung
Holz, Pigmente, Sockel
Nach Aufzeichnungen des französischen Kolonialverwalters Poupon (1918/19), waren die Kuyu in zwei Gruppen aufgeteilt: die westliche Gruppe folgte traditionell der Lehre des Panthers, während die östlichen Kuyu die Schlange “djo” als ihren mythischen Vorfahren verehrten.
Die “dyo”- Zeremonie wurde durchgeführt, um die Verbindung der Kuyu zu ihrem Ursprungsmythos lebendig zu halten und damit ihre Identität zu wahren. Mit Hilfe von Pantomime, Liedern und Tänzen wurde durch geschickte “Inszenierung” daran erinnert, wie “dyo”, die Schlange, “ebongo” erschuf und “ebongo” die “eouya”, die bereits Menschen waren. Bei den Tänzen (“kébé kébé”), treten “diokou”, der Vater, und “ebotita”, die Mutter, auf - außergewöhnliche Zwischenwesen, halb Schlange, halb Mensch - das Urpaar der Kuyu.
A.- M. Bénézech betrieb sehr umfangreiche Studien zu den Kopfskulpturen der Kuyu. Sie klassifiziert einen sehr ähnlich gestalteten Kopf, der ebenfalls ein Krokodil auf dem Haupt trägt, als “diokou”, den Vater oder Ehemann (Bénézech, 2021, Pl. 31).
Vergleichsliteratur
Bénézech, Anne-Marie, Kuyu, Milan 2021, p. 29 ff. Anne-Marie Bénézech, "So-called Kuyu Carvings", in: African Arts, November 1988, Vol. XXII, No 1, p. 52-59 Anne-Marie Bénézech, "The deferred Discovery of Kuyu Art, in: Tribal Art Magazine, No 83, Spring 2017, p. 92-107Publikationen
"Afrique Noire, Sculptures des Collections Privées Suisses", La Chaux-de-Fonds1971, No. 70AHDRC: 0013306