Kopfaufsatz "ngamdak"
Franck Lombrail & Jean-PierreTeucquam, Drouot-Paris, 19. April 2002, lot 140
Beschreibung
Holz, Kaolin, schwarze Farbe, Paternostererbsen/bohnen (Abrus precatorius), Harz/Wachs, Schnur, ungewöhnlicherweise von anthropomorpher Halbfigur bekrönt (sonst rein abstrakt gestaltet), min. besch., Spuren von Insektenfrass/Fehlstellen, rest. (auf rechter Kopfseite ein Stück wiedereingesetzt), rep. (linker Arm?), Sockel.
Die bedeutende Maskengestalt repräsentiert den “Geist der Mutter” des Klanes und tritt bei Tänzen auf, die im Frühling zur Zeit der Aussaat und im Herbst bei der Ernte abgehalten werden.
Ein Augenzeuge, der im Jahr 1949 an den Herbstfeierlichkeiten in einem Ham-Dorf der Nok teilnahm, beschreibt den Auftritt von “ngamdak” wie folgt: Nach dem Auftritt von gesichtslosen Buschgeistern folgten mit Schilden bewaffnete Krieger und Jäger, die pantomimisch Jagdszenen darstellten. Schließlich erschienen eine Gruppe von jungen Männern mit abstrakten Kopfaufsätzen, die zwei “ngamdak”-Maskengestalten umtanzten. Diese trugen neben den turmartigen Kopfaufsätzen lange zeltartige Gewänder aus Stoff, die ihre Körper vollständig verhüllten. Sie wirbelten im Kreis, so dass die weiten Gewänder sich um sie bauschten und die jungen Männer - einer mütterlichen Umarmung gleich - zeitweise einhüllten. Die Tänze sollten die Unterstützung der Ahnen für die Feldarbeit der kommenden Saison sichern.
Vergleichsliteratur
Fagg, William, Masques d'Afrique, Genève 1980, p. 22Publikationen
AHDRC: 0096367