Kniende weibliche Figur mit erhobenen Armen
Walter Schmidt, Würzburg/Innsbruck, Germany/Austria
Beschreibung
hellbeige Terrakotta mit rotem Überzug, die beiden übereinandergelegten Hände auf dem Kopf aufliegend, das Gesicht nach oben dem Betrachter entgegengereckt, Schmuck (Halskette, Armreifen) und Schurz anmodelliert, die Brüste besonders hervorgehoben, auffallend: die gelängten Proportionen (Oberschenkel) und die übergroße linke Hand, Fehlstellen (rechter Oberschenkel und Arm), rep. (Hände, mehrere Bruchstellen an beiden Armen);
die Figuren können gedeutet werden als Wächterfiguren, Geisterbilder, Gedenkfiguren der Toten oder als Darstellungen traditioneller Legenden.
Die alte Stadt “Jenne-jeno” wurde um 800 n. Chr. gegründet. In der Region dieser Stadt wurden seit 1943 Terrakotten gefunden, die nach ihrem hauptsächlichen Fundort “Djenne” benannt wurden. Naturwissenschaftliche Analysen datieren die Funde in einen Zeitraum zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert. Man rätselt über die Schöpfer dieser Figuren und nimmt an, dass es sich dabei um Völker des alten Ghanareiches handelte, die in das Delta-Gebiet des Niger einwanderten.
Expertise
Certificate of Authenticity, RF-Nr. 3805, 17.05.1985, Prof. Dr. J. Riederer, Rathgen-Forschungslabor, Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz, BerlinPublikationen
AHDRC: 0141948