Kleine Figur "mbulenga"
Harald & Ursula Suhr, Victoria, British Columbia, Canada / Germany (1983)
Beschreibung
Holz, dunkelbraune stellenweise krustierte Patina, schematisierter Körper und Gesicht mit Schmucknarben, besch., der rechte Arm tlw. fehlend, Risse, Farbabblätterungen, auf Metallplatte;
solch kleine “mbulenga” genannten Figuren gehörten jungen Frauen die Probleme damit hatten schwanger zu werden. Sie trugen die kleinen Figuren am Leib während sie ihr Tagwerk verrichteten. Die Figürchen wurden regelmäßig beopfert mit diversen Ölen, Rotholzmehl und Kaolin eingerieben, woraus die dicke Krustenpatina resultiert. “Mbulenga”-Figuren weisen stets bestimmte Charakteristika auf, wie lange Hälse, eine hohe Stirn, kräftige Waden und aufwändige Skarifikationen - dies alles sind Schönheitsideale der Lulua. Denn physische Schönheit ist für sie nicht nur gleichbedeutend mit moralischer Tugend, sondern erhöht auch die rituelle Wirksamkeit der Figuren. Zudem werden sie aus dem Holz des heiligen “Muabi” Baumes geschnitzt, in dem Ahnengeister bevorzugt wohnen und damit die Skulptur mit magischen Kräften aufladen.