Keule "u'u"
Ernst von Sieglin (1848-1927), Stuttgart, Germany
Linden-Museum, Stuttgart, Germany (1905)
Ludwig Bretschneider, Munich, Germany (1969)
Munich Private Collection
Beschreibung
Eisenholz (Casuarina equisetifolia) - genannt “toa”, handschriftl. aufgebrachte Inventarnr. “49655. Markesas. E. v. Sieglin”, rest.
Laut U. Menter erhielt das Linden-Museum diese “u’u”- Keule 1905 als Geschenk des Mäzens Ernst von Sieglin, der dem Museum eine umfangreiche - bei J. F. G. Umlauff erworbene - Sammlung übergab. Die Keule wurde am 21.5.1969 im Tausch an Ludwig Bretschneider abgegeben.
Bei dieser markanten janusköpfigen Keule bilden “tiki”- Köpfchen Augen und Nase. Der obere Bereich des Schaftes ist mit akkurat eingeschnittener geometrischer Ornamentik verziert, in die ein weiteres Gesicht integriert ist.
Die massiven schweren Keulen wurden bei Kämpfen verwendet, dienten aber auch als Symbol für hohes Ansehen und Prestige. In einigen Fällen wurden sie als Trophäen für siegreiche Kämpfe aufbewahrt.
Die von Spezialisten hergestellten Keulen wurden zu hohen Kosten in Auftrag gegeben. Nach ihrer Fertigstellung wurden sie mit Haifischhaut fein geschliffen und zum Aushärten und Schwärzen im Schlamm eines Taro-Feldes vergraben. Danach wurde die Keule regelmäßig mit duftendem Kokosnussöl eingerieben und poliert, woraus ihre lackähnliche Oberfläche resultiert.