Karyatidenhocker "kihona", vor 1909
Linden-Museum, Stuttgart, Germany (Inventory No. “58677”)
Arthur Speyer, Berlin, Germany (1938)
Friedrich Wield, Hamburg, Germany (1940)
Zemanek-Münster, Würzburg, 22 September 2007, lot 515
Beschreibung
helles Holz, matte braune Patina, erhabene Skarifikationsmale, Sammlungsnummer “58677” handschriftlich auf der Unterseite der Basis, ebenda: “Lu 13”, min. besch., leichte Abriebspuren, feine Risse, Fehlstelle (Sitzfläche);
Karyatidenhocker der Luba wurden nur selten wirklich als Thron, bzw. Sitzgelegenheit benutzt. In erster Linie waren sie Abzeichen höchster königlicher Macht und Autorität und wichtigste Insignie eines Königs oder Stammesfürsten. Sie waren von so großer Bedeutung, dass sie außerhalb der herrschaftlichen Wohnstätte an einem geheimen Ort aufbewahrt wurden. Die Hocker sind stets in weiblicher Form dargestellt, denn Macht wurde bei den Luba sowohl männlich als auch weiblich definiert, beide Komponenten sollten zwecks höchster Effektivität stets zusammenwirken. Neben ihrer Rolle als wichtigste Insignie königlicher Macht hatten die Hocker metaphorische Bedeutung, indem sie als Gedächtnisstütze dienten, zur Erinnerung an Schlüsselereignisse in der Geschichte der Luba. Dazu dienten die verwendeten Skarifikationsmale, die für die Luba eine Art Inschrift darstellen. Die Muster sind Träger bestimmter Informationen und Erinnerungen, biografische Spuren individueller Personen.
Vergleichsliteratur
Neyt, Francois, Luba, Aan de Bronnen van de Zaire, Paris 1994, p. 88Publikationen
AHDRC: 0032063