Janusköpfiger Aufsatz
Beschreibung
Holz, hell- und dunkelbraune Patina, Kaolin, stellenweise krustiert, auf säulenartig kräftigem Hals mit Manschette aus Tierhaut (mit Fellresten), einen streng geometrischen Aufbau tragend: scheibenförmige Frisur im Mittelteil mit klobigen kastenartigen Fortsätzen nach beiden Seiten, denen die eigentlichen Gesichter vorgeblendet sind, diese sind gleichförmig, geprägt durch bogenförmige Eintiefungen und flache dreieckige Nasen, Bohrlöcher am oberen Ende zum Einstecken von Federschmuck (Reste vorhanden), runde Eintiefung, min. best., durchgehender vertikaler Riss auf einer Gesichtsseite, rep. (Frisurenbogen an zwei Stellen), Sockelblock;
die Mbete pflegten Reliquien in figuralen Abbildern aufzubewahren, die für ihren persönlichen Schutz zuständig waren. In vorliegendem Falle könnten entsprechende Materialien in die tiefe Öffnung im Kopf eingefügt gewesen sein, oder aber in die Unterseite der Basis. Ebenso könnte ein Figurentorso zu dem Kopf gehört haben, bei dem eine Öffnung im Rücken Reliquien aufnahm. Dies läßt an vergleichbare Reliquien-Figuren anderer ethnischer Gruppen Gabuns denken, wie etwa die Fang, Kota oder Mahongwe. Die Mbete sind tlw. im östlichen Gabun und tlw. in der Demokratischen Republik Kongo beheimatet.