Janusförmige Zauberfigur "kabeja"
Marc Leo Felix, Brussels, Belgium
Jack & Constance Wallinga Collection, Minneapolis, USA
Bonhams, New York, 12 May 2012, Lot 245
Jack and “Connie” Wallinga collected African and Oceanic art for over sixty years. On many trips to Africa and Papua New Guinea they acquired new objects and so their collection grew to become one of the most important in the Midwest. Museums to which pieces were loaned include: Minnneapolis Institute of Art, Brooklyn Museum, New York Museum of Primitive Art, Art Institute of Chicago etc.
Beschreibung
Holz, Pigmente, in weißer Farbe handschriftlich aufgebrachte Sammlungsnummern “FX93741” und “W64”, Sockel
In seinem Standardwerk “La Grande Statuaire Hemba du Zaire” schrieb François Neyt: “Ob es darum geht, Recht (“kihona”) zu sprechen, den Vorfahren (“lusingiti) ein Opfer darzubringen …, die janusförmige “kabeja” ist immer anwesend” (Neyt, 1977, p. 483).
Die “kabeja” ist das wichtigste Requisit bei allen Kulthandlungen der Hemba, als auch bei der Ahnenverehrung. In jedem Dorf gibt es nur eine einzige Figur, die sich im Besitz des Clanchefs befindet. Die “Kabeja” ist ein gefürchtetes Objekt, das von Kindern und Frauen ferngehalten wurde und bei allen Kulthandlungen den Vorsitz führte.
Janusfiguren “kabeja” stellen stets eine männliche und eine weibliche Figur dar, die Rücken an Rücken stehend, eine Eintiefung oder ein Gefäss zum Einfügen von magischer Masse auf dem Kopf tragen.
Sie gelten als bildliche Darstellung des Urpaares und somit als Gründer der Gemeinschaft (“abeja” = Frau, “makua” = Mann).
Vergleichsliteratur
Neyt, François, La Grande Statuaire Hemba du Zaire, Louvain-la-Neuve 1977Publikationen
AHDRC: 0135564