Janus-Schreinfigur eines Buschgeistes
Beschreibung
Holz, schware Farbe, weißes Pigment, Nägel, männliche Halbfigur, von Vierbeinern bekrönt, Keule und Schwert in Händen haltend, Augen vmtl. ursprünglich mit Glas besetzt, alte Rep. (Bruchstelle an der Schulter mit Metallstiften verklammert), rep. (Kopf eines Vierbeiners, Handgelenke der Figur), Fehlstellen durch Insektenfrass, Risse, Farbabrieb, Sockel mit Drehscheibe;
das weiße Pigment weist die Figur als hochgestelltes Mitglied der “peri”-Krieger-Gesellschaft aus. Bei den Tieren auf dem Kopf der Figur könnte es sich um Leoparden handeln. Männer erwarben Ehrentitel durch das Töten von gefährlichen Tieren, als auch durch das Töten von Menschen. Alternativ könnte es sich auch um Hunde handeln, denn diese galten als Führer von Geistwesen und standen in Verbindung mit der Jagd.
Ijaw Schreine sind oftmals den Figuren aus der “ozidi”-Legende gewidmet, die im ganzen Gebiet des Niger-Delta aufgeführt wird. Um den Mord an seinem Vater zu rächen mußte “ozidi” einer ganzen Reihe von bösen Buschgeistern gegenübertreten. Diese sind stets riesenhaft groß, häßlich und furchteinflößend. Ihre Namen lauteten unter anderem “oguaran” mit den zwanzig Fingern und zwanzig Zehen, “azezabife” oder Skelett -“Mann” oder “tebesonoma” - “Siebenkopf”. Letztendlich gewinnt “ozidi”, indem er “tebesonoma” köpft. Alle Schreine die “ozidi” errichtet hat, haben ihn in seinem Kampf unterstützt und ihn unbesiegbar gemacht. Wie “ozidi”, so zählen auch die Ijaw auf die Buschgeister um sie vor menschlichen und übermenschlichen Bedrohungen zu schützen und sie in allen Belangen zu unterstützen.