Instrument für Wahrsagerituale "kashekesheke"
Didier Claes, Brussels, Belgium
Beschreibung
Holz,
Wohl ein Werk des Meisterschnitzers Kiloko von Bussangu. Physignomie, Stirnskarifikation und die Gestaltung der Frisur sprechen dafür. Man vergleiche diesbezüglich weitere Wahrsageinstrumente (AHDRC 0028123 und 0028097), sowie einen Karyatidenhocker, ex Maria Wyss Collection (AHDRC 0134056).
“Kashekesheke” ist eine der ältesten Formen der Wahrsagerei bei den Luba, eine Technik zur Rekonstruktion von Erinnerungen und persönlichen Geschichten zum Zwecke der Problembewältigung. “Kashekesheke” ist ein Orakel zur Kontaktaufnahme mit den Ahnen, die als “Agenten” der Erinnerung fungieren.
Die kleine, geschnitzte Holzfigur, die für die “Kashekesheke”- Rituale verwendet wird, trägt den Namen des beratenden Geistes, bzw. Ahnen mit dem der Wahrsager verbunden ist. Die Form der Figur wird dem Wahrsager im Traum vom Geist selbst vorgeschrieben.
Das Reibeorakel wird zwischen dem Wahrsager und seinem Klienten auf einer Grasmatte platziert. Nachdem der Bittsteller seine Frage an das Orakel gerichtet hat, wird das kleine Holzimplement von beiden mit Zeigefingern und Daumen umfasst. Es beschreibt sodann verschiedene Muster, aus denen der Wahrsager Antworten für seinen Klienten herauslesen kann.
Der Name der Wahrsagerituale “kashekesheke” soll sich von dem Geräusch “sheke-sheke” ableiten, das entsteht, wenn es während der Rituale mit der Unterseite auf dem Boden oder einer Matte beständig hin und her gerieben wird.
Bei den Gruppen nördlich der Luba, vor allem bei den Songe, wird eine ähnliche Technik “katatora” genannt.