Ikone, Triptychon, 17. Jahrhundert
Beschreibung
Holz, Tempera auf Gesso, Haupttafel: Gottesmutter mit Kind beschützt von den Erzengeln Michael und Gabriel (beide mit Schwert), darunter: zwölf Heilige, links davon: Anastasis (der auferstandene Christus, Adam und Eva die Hand reichend), der Hl. Georg den Drachen tötend und damit die Jungfrau Bruktawit, Prinzessin von Beirut rettend, rechts davon: Kreuzigung u. a. biblische Szenen, dazwischen Miniatur-Schriftzeichen, min. besch., der schmale erhabene Rand an den äußeren Längsseiten der Seitenpaneele fehlend, Farbabblätterungen, in schwarzem Filz-Passpartout und Holzrahmen (M: 74,5 cm x 55 cm);
die äthiopische Malerei hat ihre Wurzeln in der frühen christlichen, insbesondere byzantinischen Kunst, entwickelte jedoch einen eigenständigen Malstil, dessen Merkmale über Jahrhunderte hinweg bis in die Neuzeit erhalten geblieben sind. Stilmerkmale sind starke Stilisierung und Ausdruckslosigkeit der Figuren, unrealistische Proportionen und fehlende Perspektive einer nur von den Konturen lebenden Malerei. Die Tafel-, Buch- und auch Wandmalerei diente der Vermittlung christlicher Glaubensinhalte. Die biblischen Themen wurden durch ihre bildliche Darstellung auch der leseunkundigen Bevölkerung veranschaulicht. Während die großen Wandmalereien nur in den Kirchen zu bewundern waren, konnten kleine Tafelbilder und Buchmalereien von Priestern auf Reisen mitgeführt werden.