Hörnermaske "kpan"
Sotheby’s London, 17th june 1991, Lot 109
Roswitha von Bergmann, Düsseldorf, Germany
Karl-Ferdinand Schädler, Munich, Germany
Philippe Ratton, Paris, France (2014)
Beschreibung
Holz, schöne schwarzbraune Glanzpatina, Kaolin, Gesichtform von ebenmäßigem Oval, die Gesichtszüge mit gelängtem Nasengrat symmetrisch angelegt, die gesenkten Augenlider mit Metallplättchen verkleidet, Augenbrauen und Haaransatz in konzentrischen Rillen angelegt, erhabene Gesichtsskarifikationen, zwei Bohrlöcher auf Mundhöhe an der aufgewölbten Basis (wohl für Querholz zum zusätzlichen Halten der Maske mit dem Mund), Inventarnummer “KS 4.102” rückseitig am Rand, min. best., kleinere Fehlstellen (linkes Horn, links neben dem Mund), Risse, min. Spuren von Insektenfrass (Basis), Sockel;
ein Werk aus der gleichen Werkstatt abgebildet bei S. Vogel, 1997, S. 175 links unten.
“kpan”-Masken sind Teil der “goli”-Maskentanzes, einer Feier, die einen ganzen Tag lang dauert und an der das ganze Dorf teilnimmt. In einer genau festgelegten Reihenfolge treten vier Maskenpaare auf: Zuerst die scheibenförmigen Masken (“kple kple”), dann Helmmasken in Tierform (“goli glen”), drittens ein paar gehörnter Masken (“kpan pre”) und schließlich die anthropomorphen Gesichtsmasken (“kpan”).
Dieser Maskentanz findet nur bei besonderen Anlässen, wie dem Tod eines hohen Würdenträgers oder einer sehr wichtigen Feier statt. Die “kpan” treten zuletzt auf und ihr Erscheinen ist eine große Besonderheit. Die Verzierungen und Farben werden beiden Geschlechtern gleichermaßen zugeordnet und es gibt kaum eine Möglichkeit diese klar bezüglich ihrer Rolle zu unterscheiden.