Heilige Tafel "tjuringa"
Beschreibung
Holz, braune Patina, roter Ocker, längsoval, eine Seite flach, die andere leicht aufgewölbt, beidseitig versehen mit eingravierten totemistischen Motiven, min. best., kleinere Fehlstellen entlang des dünn abgeschabten Randes, feine Risse, Bohrloch;
“tjuringa” wurden meist in einer Höhle, nicht selten auch in hohlen Bäumen aufbewahrt. Diese “Lagerstätten” befanden sich auf heiligem Boden, den keine uneingeweihte Person betreten durfte. Jedes neugeborene Kind erhielt einen “tjuringa” des entsprechenden Totems zugeteilt, der vorher einem Verstorbenen gehört hatte. Auf diese Weise wurde der Glaube an die Inkarnation bekräftigt. Die “tjuringas” wurden bei Fruchtbarkeits- und Initiationsriten herausgenommen, wurden aber auch an ihren Lagerstätten besucht und unter Wahrung zeremonieller Gepflogenheiten ehrfurchtsvoll betrachtet und liebkost. Bei dieser Gelegenheit wurden sie mit rotem Ocker und Fett eingerieben.