Großes Prozessionskreuz, 18. Jahrhundert
Beschreibung
Messing, zweiteilig gearbeitet, durchbrochener Kreuzkorpus mit figürlichen Gravuren auf beiden Seiten, Altersspuren, leicht fleckig, Holzsockel;
das Kreuzsymbol ist in Äthiopien allgegenwärtig. Das Fest der Auffindung des Kreuzes “Meskel”, das an die Christianisierung Äthiopiens im 4. Jh. nach Christus erinnert, gilt als bedeutendster Feiertag und höchstes Fest der äthiopisch-orthodoxen Kirche. Ursprünglich ein Mahnmal der Kreuzigung und der Leiden Christi versinnbildlicht das Kreuz im äthiopischen Christentum immer mehr die hoffungsvolle Auferstehung und die Erlösung von den Leiden und ist kraftvolles Symbol des Schutzes vor allem Unheil und vor dem Bösen zugleich. Im Laufe der Zeit entwickelten sich immer mehr Formen und Spielarten von Kreuzen, hauptsächlich Vortragekreuze, Handkreuze, Hals- und Anhängerkreuze. Das Prozessionskreuz ist ein wichtiger Bestandteil vieler liturgischer Handlungen, dient der Segnung und wird bei festlichen Umzügen weithin sichtbar vorangetragen. Wie die meisten liturgischen Geräte wurden die Kreuze in klösterlichen Werkstätten vorrangig im Wachsausschmelzverfahren hergestellt. Die Kreuze sind somit immer Unikate.