Zemanek-Münster

Großes Altarretabel "Krönung Mariens", frühes 19. Jahrhundert

Peru, Cuzco-Schule
verkauft 2.000 €
Provenienz
Gerhard Asche (1933-2022), Billigheim, Baden-Württemberg, Germany (vor 1968)
Größe
M: 104 cm x 84,5 cm
M: 40.9 inch x 33.3 inch

Beschreibung

Öl auf Leinwand, im prachtvollen Holzrahmen mit vergoldetem Stuckdekor und Spiegelglas-Einlagen (M: 137,5 cm x 117,5 cm)

“Cuzco-Schule” bezeichnet eine Gruppe europäischer und indigener Maler, die vom 16. bis 18. Jahrhundert in Cuzco, Peru, tätig waren. Der Begriff bezieht sich nicht auf einen bestimmten Stil einer einzigen historischen Epoche, sondern auf Künstler verschiedener Ethnien, die im Laufe der Geschichte des Vizekönigreichs Peru in und um Cuzco in verschiedenen Stilen gearbeitet haben.

Hoch in den Anden gelegen, war Cuzco die Hauptstadt des Inka-Reiches und das Hauptquartier aller religiösen Orden im Vizekönigreich. Kunstwerke, besonders Bilder, dienten in der frühen Kolonialzeit vor allem zur Verbreitung des neuen, christlichen Gaubens. Die visuelle Darstellung biblischer Themen war allen anderen Missionierungsmethoden überlegen, da komplizierte christliche Glaubensinhalte, insbesondere durch die Sprachbarrieren, nur schwer vermittelt werden konnten.

Europäische Künstler begannen kurz nach der spanischen Kolonialisierung der Stadt in den 1530er Jahren in Cuzco zu arbeiten. Sie stellten die Stile, die sie in ihren Heimatländern gelernt hatten, einheimischen Künstlern vor, die wiederum ihre eigenen indigenen Tradtionen mit einbrachten, so daß völlig neue Stilrichtungen entstanden.

Die koloniale Kunst Amerikas wurde von europäischen Stilrichtungen, wie der Spätrenaissance und dem Manierismus beeinflusst, die von italienischen, flämischen und spanischen Künstlern geprägt wurden. Vor allem die reiche Ornamentik des Barock fand bei Indigenen und Kreolen, (in Amerika geborenen Spaniern), großen Anklang.

Einer der ersten europäischen Maler in Cuzco, Juan Iñigo de Loyola, der 1545 ankam, bildete einheimische Künstler im Stil des spanischen Manierismus aus. Einige der einflussreichsten Maler dieser Zeit waren jedoch Italiener, darunter Bernardo Bitti, ein Jesuit, der sich mehrmals für längere Zeit in Cuzco aufhielt. Bitti, der Cuzco erstmals 1583 besucht hatte, arbeitete oft mit seinem Jesuitenkollegen Pedro de Vargas zusammen. Andere manieristische Maler, deren Werk das Cuzco des 16. und 17. Jahrhunderts prägte, waren Mateo Pérez de Alesio und Angelino Medoro.


Vergleichsliteratur

Kurella, Doris & Inés de Castro (Hg.), Inka, Stuttgart 2013, p.223 ff.

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