Große weibliche Brettmaske "bedu"
Beschreibung
Holz, farbige Fassung, Pflanzenfaserschnüre, min. besch., Spuren von Insektenfrass, Risse, Farbabrieb.
Die Nafana sind eine zum sogenannten Senufo-Cluster gehörende Volksgruppe im Grenzgebiet zwischen der Elfenbeinküste und Ghana. Nach Fagg und Bravmann scheinen die “bedu”-Masken ihren Ursprung in einem Maskentyp zu haben, der um 1889 unter der Bezeichnung “sakrobundi” bekannt wurde, und der von der Kolonialverwaltung ausgemerzt wurde. Daraus erwuchs um 1930 der “bedu”-Kult. Er war befasst mit positiven Belangen, wie menschlicher Fruchtbarkeit, der Vermeidung von Epidemien und sozialer Kontrolle innerhalb der Gemeinschaft und wurde als solcher von den Kolonialmächten toleriert. “Bedu”-Masken erschienen in Paaren, männlich und weiblich, wobei die Aufsätze des männlichen Maskentyps zumeist Hörner und die des weiblichen runde Scheiben oberhalb des Gesichtes tragen. Die Maskentänzer traten alljährlich, nach der Yamsernte, bei dem sog. “zarau”-Fest auf. Die weiblichen Masken tanzten anmutig, die männlichen wild und kraftvoll. Sie berührten dabei Frauen und Kinder um heilende und fruchtbarkeitsspendende Kräfte an sie weiterzugeben. Die Vorführungen dienten dazu, die traditionelle Gemeinschaft zu beleben, indem Geist und Seele der Einwohner gepflegt, gereinigt und gefördert wurden.
Vergleichsliteratur
Kreamer, Christine Mullen, African Vision, Washington 2007, p. 62, ill. 22Publikationen
AHDRC: 0150464