Gesichtsmaske der "mblo" -Gruppe
Georges Frederick Keller, Paris, France (Inventory No. G. F. K. 156)
Sotheby’s Paris, Collection Paolo Morigi, 6. Juin 2005, lot 106
Beschreibung
Holz, satte schwarzbraune Patina, ebenmäßige Gesichtszüge, ein in sich ruhender Gesichtsausdruck, zweiteilige diademförmige Frisur, durch gerillte Bänder zum Gesichtsfeld hin abgesetzt, erhabene Skarifikationen, Bohrloch an Stirn und Schläfen, umlaufende Randlochung, stellenweise ausgebrochen, alte Sammlungsnummer auf der Innenseite “G.F.K.156”, min. best., min. Spuren von Insektenfrass;
Tänze bei denen “mblo”-Masken auftreten sind stets “Frauen-Tänze”, so genannt, weil es Frauen erlaubt ist daran teilzunehmen und auch aufgrund der Tanzbewegungen, die als besonders feminin und ästhetisch gelten. Getragen werden die Masken aber natürlich stets von Männern. Die sogenannten “gbagba”-Tänze dienen der Unterhaltung und werden an Ruhetagen aufgeführt, wie etwa Neujahr, bei der Ankunft bedeutender Besucher und an nationalen Feiertagen, sowie auch bei Begräbnisfeierlichkeiten für bedeutende Frauen. Die “mblo”-Masken treten am Ende der Tänze auf. Sie porträtieren Personen aus dem Dorf, die anhand von bestimmten Merkmalen, wie Haarfrisur oder Skarifikationen für jeden erkennbar sind. In der Vergangenheit fanden diese Tänze mehrmals im Monat statt, in der zweiten Hälte des zwanzigsten Jahrhunderts jedoch verloren sie an Bedeutung. Heutzutage erscheinen sie fast nur noch bei Beerdigungen von Frauen.