Zemanek-Münster

Gefäßdeckel "imiteri"

Tansania, Haya oder Ruanda / Burundi,Tutsi
verkauft 6.000 €
Provenienz
“White Fathers” (“Pères Blancs”), actually “Society of the Missionaries of Africa”, around 1920 (according to Meijer)
Dick Meijer, Amsterdam, The Netherlands
Größe
H: 50 cm
H: 19.7 inch

Beschreibung

Gras, Fasern von Bananenblattscheiden,

Diese äußerst kunstvoll gefertigten Objekte gehören zweifellos zu den phantasievollsten skulpturalen Formen, die in der Region der Großen Seen aus Pflanzenfasern geschaffen wurden. Sie zeugen von hoher Kunstfertigkeit und einem ausgeprägten ästhetischen Empfinden.

Sie dienten als Deckel für Gefäße aus Kürbis (oder Holz), in denen vor allem Bananenbier, aber auch andere Flüssigkeiten von ritueller Bedeutung aufbewahrt wurden (Biere aus Sorghum, Hirse oder Honig und Milch).

Zwar sollten die Deckel vor allem vor Insekten und Staub schützen, doch nahmen sie keineswegs nur den Rang bloßer Haushaltsgegenstände ein. Sie verkörperten auch die Bedeutung, die dem Trinken von Bananenbier in der Haya-Gesellschaft zugemessen wurde. Im Rahmen von zeremoniellen Ereignissen bekam das gemeinschaftliche Trinken des Biers rituellen Charakter, der durch die umgemein feine Gestalung der Gefäßdeckel betont wurde.

Die für die Gefäßdeckel typischen Fortsätze am oberen Ende sollen wohl Hörner darstellen, die das über alles geschätzte Vieh symbolisieren. Denn sowohl die Haya, als auch die Tutsi lebten traditionell als Viehzüchter und -hirten. Ein hoher soialer Status hing von der Menge der Rinder ab, die ein Mann sein Eigen nannte.


Vergleichsliteratur

Kecskési, Maria, Kunst aus Afrika, München, London, New York 1999, p. 222 Drake Moraga, V., Weaving Abstraction, The Textile Museum Washington, D.C., 2011, p. 209f f. Sibeth, Achim (Hg.), Being object, being art, Frankfurt am Main, Berlin 2009, p. 142 f.

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