Zemanek-Münster

Fragment einer anthropomorphen Kopfglocke

Nigeria, Unterer Niger
verkauft 1.000 €
Provenienz
Patrick Caput, Paris, France
Größe
H: 13 cm
H: 5.1 inch

Beschreibung

Bronze, Sockel

Dieses Fragment einer im Wachsausschmelzverfahren gegossenen Glocke, kann dem Stil der “Lower Niger Bronze Industry” zugeschrieben werden. Diese Bezeichnung wurde 1959 von William Fagg geprägt, als Sammelbegriff für eine große Anzahl an Bronzegüssen, die um 1909 am Forcados-River im westlichen Niger-Delta südwestlich von Benin-Stadt ausgegraben wurden.

Die Gußstücke sind vielfältig in Bezug auf formale Qualitäten, Ikonographie und technische Raffinesse und passen nicht in den Kanon des Kupferlegierungsgusses in den großen Zentren (d.h. in den Yoruba- und Benin-Königreichen und in Igbo Ukwu).

Die genaue Funktion der Bildnisglocken ist unbekannt. Viele wurden in oder an Schreinen gefunden, wo sie zur Beschwörung von Ahnen und Gottheiten verwendet wurden.

Die Tatsache, dass die Glocken aus einem dauerhaften Material bestehen, technisch anspruchsvoll sind und komplexe Bilder darstellen, lässt vermuten, dass sie für Führer oder Personen von hohem soziopolitischem Rang hergestellt wurden, vielleicht für Könige oder Häuptlinge, in deren Namen sie anlässlich der Machtübergabe oder als Teil der königlichen Regalien verwendet wurden.


Vergleichsliteratur

Peek, Philip M., The Lower Niger Bronzes, New York, London 2021, p. 129 ff.

Publikationen

Paris, Galerie Éric Hertault, "Paris Tribal", 11-14 April 2018

AHDRC: 0152135


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