Zemanek-Münster

Fisch-Sarg "airi"

Salomonen
verkauft 10.000 €
Provenienz
Burkard (1920-2004), Zug, Switzerland;
a swiss industrialist, who built up large compounds for breeding birds from the South Pacific in his home country. The fish cascet was collected in situ on one of his first trips to the South Pacific, before 1955.
Größe
L: 210 cm
L: 82.7 inch

Beschreibung

Holz, fleckige schwarz-graue Patina, menschlicher Schädel (ohne Unterkiefer), Kaurimuscheln, Conusscheibenringe, Rückenflosse und Brustflossen separat gearbeitet (Eintiefungen zum Einstecken), Aushöhlung auf einer Seite des Korpus mit eingefügtem Schädel (Deckelplatte zum Verschließen vorhanden), Bandzier mit eingelegten Kaurimuscheln und Muschelscheiben, eingeschnittenes Rautenmuster, die Eintiefungen gefüllt mit lehmartiger Masse, best., Fehlstellen (Schnauzenspitze, Schwanzflossen beschnitten), Risse, Muscheleinlagen stellenweise ausgebrochen, Farbabrieb (Unterseite);
“airi” dienten zur Aufbewahrung von Schädeln bedeutender und verehrter Ahnen. Sie wurden traditionell an den Dachbalken des Kanu-Hauses “afoa” aufgehängt. Hugo Bernatzik berichtete in den frühen 30er Jahren des 20. Jahrhunderts das folgende: Drei Monate nach dem Tod eines einflussreichen Mannes wurden seine Knochen in das Kanu-Haus verbracht. Ein Schwein wurde getötet um seinen Geist zu besänftigen. Ein Priester aus dem Klan des Verstorbenen röstete das Schwein auf einem heiligen Stein in der Mitte des Kanu-Hauses. Der emporsteigende Rauch und Geruch umwaberte die bereits im Kanu-Haus aufgehängten “airi”. Auf diese Weise sollte den Verstorbenen bewußt gemacht werden, dass die Menschen ihrer gedachten. Im Gegenzug wurde von ihnen erwartet, dass sie die Menschen beschützten.
Schädel und Unterkiefer die in festgelegten Ritualen vom Körper abgetrennt wurden, wurden “mangite” genannt. Sie verblieben so lange in ihrem Fischsarg, bis “lio’a” (der Geist des Verstorbenen) in Vergessenheit geriet.
Fischsärge dienten als Behältnisse, die die Umwandlung von einer bedeutenden Person in einen bedeutenden Ahnen ermöglichten.
“Airi” bedeutet “mythischer Hai”, obwohl der vorliegende Fisch mit der langen bezahnten Schnauze mehr an Hornhechte erinnert. Bernatzik berichtete 1934 daß Männer die dem Hai-Klan angehörten einen “airi” in Haiform erhielten, während ansonsten auf die Form des Thunfischs (Bonito) zurückgegriffen wurde. In jedem Falle spielten sowohl der Hai als auch der Bonito in den rituellen Praktiken und dem Glauben der Menschen auf den Salomonen eine wichtige Rolle.


Vergleichsliteratur

Conru, Kevin, Solomon Islands Art, Milan 2008, ill. 54

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