Figurales Kopfstück eines Orakelzeigers "iroke" für das "ifa"- Orakel, 19. Jahrhundert
Sotheby’s London, 2 July 1990, Lot 100
Baudouin de Grunne, Wezembeek-Oppem, Belgium
Serge Schoffel, Brussels, Belgium
Beschreibung
Elfenbein, Pigment, Inventarnummer “210”, Sockel
Orakelzeiger werden stets von knienden weiblichen Figuren bekrönt. Sie stehen stellvertretend für all jene Ratsuchenden, die die Weisheit “orunmilas” suchen, um mehr über ihr eigenes Schicksal zu erfahren. Da Yoruba-Frauen im Knien gebären, soll die Kniende auch Anspielung sein, auf die lebensspendene Kraft der Frauen, von der alles menschliche Leben abhängt.
“Ifa” ist ein System der Wahrsagerei durch das ein Mensch die Kräfte, die sein Leben formen, erkennen und lernen kann, richtig mit ihnen umzugehen.
Die Gottheit, an die sich die Weissagung richtet, ist “orunmila”, der “orisha”, der bei der Erschaffung des Universums anwesend war und sein Geheimnis kennt.
Zu Beginn jeder Wahrsagesitzung benötigt der “ifa”- Priester den “iroke”, um durch rhytmisches Schlagen auf das Wahrsagebrett “opon ifa” und mit gesungenen Gebeten den Urwahrsager “babalawo” und die göttlichen Mächte (“orunmila”) zur Teilnahme an den folgenden Ritualen anzurufen.
Auf dem Wahrsagebrett “opon ifa” wird der von Termiten erzeugte Holzstaub “iyerosun” verteilt, worauf die “ifa”-Figuren markiert werden, die in der Weissagung gedeutet werden.
Vergleichsliteratur
Homberger, Lorenz (Hg.), Yoruba, Zürich 1991, p. 22 f. Fagg, William, Yoruba, Sculpture of West Africa, New York 1982, p. 172 f.Publikationen
Schoffel, Serge, "Orisha Yoruba", Brussels, 2019, p. 28-29AHDRC: 0102559
Ausstellung
Brussels, Belgium, BRAFA - Brussels Antiques & Fine Arts Fair, 26 January - 3 February 2019Hinweise
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