Figuraler Aufsatz einer "ikoro"- Trommel
Beschreibung
Holz, Beopferungsspuren rückseitig
Diese Figur schmückte einst eine imposante Schlitztrommel “ikoro”.
Diese monumentalen Trommeln, die mehr als drei Meter lang sein konnten, galten als Stimme der Gemeinschaft und spielten einst eine wichtige Rolle als Kommunikationsmittel. Denn die Mbembe befanden sich oft im Krieg mit den benachbarten Kalabar und mussten sich gegen Angriffe der Küstenvölker verteidigen, die sie ab 16. Jahrhundert auf der Suche nach Sklaven heimsuchten. Der Klang der “ikoro“ war noch in einer Entfernung von mehr als zehn Kilometern zu hören und warnte vor Angriffen oder rief die Männer dazu auf, sich im Kampf zu beweisen. Nach Kamer wurden die blutenden Köpfe getöteter Feinde auf den Trommeln zur Schau gestellt und keinem war es erlaubt die große “ikoro”- Trommel zu Gesicht zu bekommen, der nicht selbst einen Kopf als Opfer dargebracht hatte.
Die wenigen erhaltenen Beispiele zeigen, dass ein und dieselbe Trommel von einer männlichen und einer weiblichen Figur flankiert werden konnte. Solche Figuren wurden der Öffentlichkeit erstmals 1974 von Hélène Kamer in ihrer Ausstellung “Ancêtres M ‘Bembé” in Paris präsentiert. Sie zeigte eine Serie von elf Darstellungen, Mütter und bedrohliche Krieger, die die Köpfe ihrer Feinde in Händen halten (siehe AHDRC 0000717).