Figur "malagan" mit ausgebreiteten Armen
Beschreibung
helles leichtes Holz (“Alstonia scholaris”), Augen mit Muscheleinlage (“Turbo Phetolatus opercula”), Kalk, roter und gelber Ocker, schwarzes Pigment, auf pflockartigem Fortsatz stehende männliche Figur, die Arme separat gearbeitet und in den Körper eingezapft, beschnitzt mit Ohr-, Arm- und Beinringen, sowie langem, bis zum Boden reichendem Schurz, Gesicht und Körper ornamental bemalt, min. best. (Kinn, Mund, Pflock), Fehlstellen (an jeder Hand ein Finger), mit Masse verschlossene Öffnung am Kopf, in die möglicherweise eine Fischskulptur eingesteckt war, starker Farbabrieb;
vorliegende Figur mit ausgestreckten Armen dürfte eine “turu malagan”-Figur darstellen, wie sie zu Beginn des Gedenk-Zyklusses einer “malagan”- Zeremonie öffentlich ausgestellt wurden. Dabei wurden drei Typen von “malagan”-Skulpturen verwendet: eine große sitzende Figur aus Grasfaser mit “ges”-Maske; die bildliche Darstellung von zwei gegengleich angeordneten Fischen vom Typus “malagan rarau” wurden an der Wand der Schauhütte aufgehängt; unterhalb wurde die “malagan” Figur vom “turu”-Typus plaziert, die in einer Venusmuschel aus Holz Aufstellung fand.
Die Schnitzarbeiten wurden in Begräbnisriten zur Schau gestellt, die für eine oder gleich mehrere verstorbene Personen des Klans dienten. Der Zweck der Riten war es die Seele vom Körper des Verstorbenen zu befreien, so dass sie in ihre letzte Ruhestätte eingehen kann. Die Figur stellt eine Gedenkfigur des Verstorbenen dar, daneben konnten Figuren auftreten die Legenden/Erzählungen des Klans illustieren sollten.