Figur "malagan"
Christie’s Paris, Art Africain et Océanien, 1 décembre 2010, lot 90
Beschreibung
Holz, bemalt mit rotem und schwarzem Pigment, Spuren von Weiß, stark vergilbt, Augen mit Muscheleinlage (Turbo Phetolatus Opercula), Reste von schwarzer teerartiger Masse an der Frisur, in nahezu sitzender Haltung auf ringförmiger Basis, mit beiden Händen einen Fisch vor sich haltend, großer Kopf mit äußerst expressiven Gesichtszügen: geprägt durch einen “grimmigen” Blick aus eng zusammenstehenden Augen, gefletschte Zähne und das markante kraftvolle Kinn, die durchbrochenen ornamentalen Seitenansätze den wuchtigen Kopf mit dem filigranen Körper zu einer Einheit zusammenbindend, belebt durch unterschiedlich eingefärbte Flächen und kleinteilige Ornamentik, min. besch., kleinere Fehlstellen, rep.;
mit “malagan” werden nicht nur die Figuren, sondern auch die entsprechenden Bestattungsriten bezeichnet, die dazu bestimmt sind, die Seele vom Körper des Verstorbenen zu befreien, so daß sie in ihre letzte Ruhestätte eingehen kann. Gleichzeitig nutzt man einen “malagan”-Zyklus, um die jungen Männer ins Erwachsenenleben einzuführen. Die gewaltigen Auslagen für die Veranstaltung einer “malagan” Zeremonie, für die z. b. auch zahlreiche Kunstwerke in Auftrag gegeben werden, Nahrung und Unterkunft der Gäste usw. regen die Wirtschaft an, indem große Mengen von Muschelgeld in Umlauf gebracht werden.