Figur eines Hermaphroditen
Edith Hafter, Solothurn, Switzerland
Beschreibung
Holz, graubraune Patina, mit Kinnpflock bzw. Bart, stellenweise stark krustierte Opferpatina (beopfert wurde mit unterschiedlichsten Materialien: Blut von Hühnern, Schafen und Ziegen, Hirsebrei, diversen Mischungen von Frucht- und Pflanzensäften etc.), min. best., kleinere Fehlstellen, Spuren von Verwitterung, Sockel;
hermaphroditische Figuren und Zwillinge sind ein zentrales Motiv bei skulpturalen Schnitzereien der Dogon. Sie sind Ausdruck dafür, dass ihrer Überzeugung nach, die Seele eines jeden Menschen sowohl eine männliche als auch eine weibliche Seite besitzt. Sie verweisen außerdem auf die widersprüchlichen, bzw. sich ergänzenden Eigenschaften der Geschlechter und den Schöpfungsmythos, bei dem ausschließlich hermaphroditische Zwillinge geschaffen wurden. Die Figur war vermutlich einst auf einem Familienaltar aufgestellt und sollte die Fruchtbarkeit der Familienmitglieder fördern.
Vergleichsliteratur
Grootaers, Jan-Lodewijk & Ineke Eisenburger (ed.), Forms of Wonderment, Vol. I, Berg en Dal 2002, p. 215Publikationen
AHDRC: 0139713