Fetischfigur in Gestalt eines janusköpfigen Hundes "nkisi nkonde"
Alain Guisson, Brussels, Belgium
Beschreibung
Holz, dunkelbraune, überwiegend krustierte Patina, Rücken und Kopf gespickt mit Nägeln und Metallstücken, dazwischen lehmartige Masse und massegetränkter Stoff, Vorhängeschloss, Eisenring, min. best. (Ohren), ein Bein fehlend, eines mit Stoffbandage versehen, eines mit alter Reparaturstelle (Metallklammer, ein Stück ersetzt), auf Sockelplatte montiert;
um geschnitzte Figuren und den Geist den sie verkörpern zu ehren und mit magischen Kräften aufzuladen wurden Nägel und Eisenstücke in das Objekt geschlagen. Denn Eisen galt als besonders wertvolles und seltenes Material. Das Bestücken geschah nach und nach, über einen langen Zeitraum hinweg. Regelmäßige Beopferungen mit Tonerde, “tukula”, Ocker, gekauter und aufgespuckter Kolanuß, Blut etc. verliehen dem Objekt eine noch mysteriösere und beängstigendere Wirkung. Solche Figuren wurden von Zauberern eingesetzt um böse Mächte zu bekämpfen. Bildlich gesprochen machten sie sich die scharfen Sinne der Hunde zu Nutzen und ihre Fähigkeit Dinge wahrzunehmen, die jenseits der menschlichen Wahrnehmungskraft liegen. Der Zweck der Figuren war es das Haus oder das Dorf zu schützen und übelwollende Hexen aufspüren und unschädlich zu machen.