Ersatzschädel "kus"
serving as a transport agent of the Royal Dutch Shipping Company and subsequently, as a UNESCO official in Indonesia and New Guinea allowed him to probe deeply into the ritual art of the Batak (north Sumatra), Lake Sentani, the Humboldt Bay, the Asmat (New Guinea), and the Dayak (Borneo). Later in life, having returned to the Netherlands, he continued to hunt out items of ethnographic interest - at auctions, but also by means of his excellent connections in missionary circles and with former colonials. At the same time he explored colonial and missionary archives in order to contextualize and document the objects he found.
Beschreibung
Eisenholz, braun patiniert, die tiefen Augenhöhlen eingelegt mit roten Samenkapseln, die in lehmartige Masse eingedrückt sind, durchbohrtes Septum mit Holzstäbchen, auf der Unterseite beschriftet “70” und “1933”, min. besch., Riss;
geschnitzt von Araf aus dem Dorf Saman, wohl im Jahre 1933, vor Ort gesammelt von Jac Hoogerbrugge 1970.
Trophäenköpfe oder -schädel wurden zu Initiationsriten verwendet. Köpfe aus Holz, “kus” genannt, wurden zunächst nur als Ersatz für verlorengegangene Schädel verwendet. Als die Kopfjagd durch die Behörden verboten wurde, ersetzten sie die “echten” Schädel ganz. Als Teil der Initiationsriten meditiert der Initiand mehrere Tage lang vor dem Kopf. Dann fährt man mit dem Jungen und dem Kopf im Boot in Richtung auf das Land der Ahnen zu. Auf dieser Fahrt tut er so, als altere er schnell, bis er niederfällt und symbolisch stirbt. Jetzt taucht man ihn zusammen mit dem Kopf in den Fluss, und er wird als Säugling wiedergeboren. Auf dem Heimweg ins Dorf “wächst er so lange heran” bis er sein wahres Alter erreicht hat, dabei erwirbt er Wissen und Weisheit. Wenn er im Dorf eintrifft, ist er ein Erwachsener und Krieger geworden.