Babytrage

Beschreibung

Rückteil aus steifem Rohleder, Oberteil aus weichem Leder, mit Lederbändern verschnürt, Haube aus dünnen einwärts gebogenen Ästchen, perlenbesticktes Zierband, mit Sehnen vernäht, min. besch.
Das Stammesgebiet der Ute (auch “Yuta”) erstreckte sich einst vom Osten des heutigen Utah bis in den Westen Colorados, sowie in den Norden New Mexicos. Der Name Ute bedeutet “Land der Sonne” und stand Pate für den Namen des Bundesstaates Utah.
Diese Art von Babytragen oder “Wiegenbretter” (üblicherweise auf Brett/Korbgeflecht aufgebunden), sind traditionell für die Native Americans. Die Babys wurden in Stoff eingewickelt, auf ein Kissen aus weichem Material (Federdaunen, Moos, weiche Tierhäute, Baumwolle) gebettet und dann sicher eingebunden. Diese “Fixierung” war oft so fest, daß sie Arme und Beine nicht bewegen konnten, vermittelte ihnen jedoch ein Gefühl der Geborgenheit, des “umfasst-gehalten-werdens”. Üblicherweise verbrachten Babys die ersten zwei Jahre ihres Lebens überwiegend in diesen Tragen.
Auf diese Weise konnten die Mütter ihren täglichen Pflichten nachgehen. Das Tragebrett trugen sie entweder auf dem Rücken oder lehnten es aufrecht gegen einen Baum. So konnten die Babys Anteil nehmen am Leben der Gemeinschaft und konnten jederzeit versorgt werden. Nachts wurden die Babytragen ins “tipi” gebracht und als Bett verwendet. Bei Wanderungen von einem Lagerplatz zum nächsten dienten sie als sicheres Beförderungsmittel. Sie wurden am Rücken getragen, bei weiten Strecken an Schlitten oder Schlepptragen befestigt, oder sogar seitlich am Pferd angebunden.
Die Fertigung von Babytragen oblag den geschicktesten Handwerkern. Ihre Herstellung war kostspielig. Nicht jede Familie konnte sich eine eigene Babytrage leisten und sie wurden oftmals von entfernten Verwandten oder Freunden ausgeliehen. Die Babytragen waren wertvoller Familienbesitz und wurden von Generation zu Generation weitergegeben.