Außergewöhnlicher Kriegs-Talisman, um 1880
Edith Hafter, Solothurn, Switzerland
Beschreibung
Holz, Federn, Rotan, Pflanzenfaserschnur, schwarze Masse, anthropomorpher Kopf auf stilisiertem halbrund aufgewölbtem Körper (angearbeitete Beine in Rückansicht erkennbar), ein Schurz aus sechsundzwanzig zick-zackförmig zugeschnittenen Fregattvogelfedern vorgeblendet, alte Sammlungsnummer “84”, min. besch., Abblätterungen von Masse und Farbe, Riss und kleinere Spuren von Insektenfrass rückseitig, Metallsockel;
diese mächtigen Talismane wurden am Nacken getragen und sollten ihrem Träger Unverwundbarkeit verleihen. Sie wurden so eng um den Hals gebunden, dass der Kopf des Talismans am Nacken anliegend nach hinten blickte und der Federschurz weit nach hinten vom Rücken des Trägers abstand. Die Talismane wurden über den gesamten Bismarck-Archipel hinweg getragen, scheinen allerdings nur von bestimmten Gruppen, wie den Matankol im Norden der Hauptinsel Manus hergestellt worden zu sein, die sie dann an benachbarte Gruppen verkauften. Kriegerische Auseinandersetzungen unterhalb der Stämme gibt es seit dem frühen 19. Jahrhundert nicht mehr. Die Kriegs-Talismane werden jedoch heute noch als Tanzschmuck getragen.