Antropomorphe Gesichtsmaske "ngady amwaash"
Fred Jahn, Munich, Germany
Beschreibung
Holz, mit rotem Pigment eingefärbt, schmale Augenschlitze mit weiß akzentuierten Lidern, parallele Skarifikationen unterhalb der Augen “byoosh’dy” (Tränen symbolisierend), schwarz-weißer Dreiecksdekor “lancoong” in der Kinnregion, aufwändig gearbeitete Haube aus Pflanzenbast und Stoff mit Frisur aus Raphiaplüsch und Perlenzier, min. best. (Nase), Perlenschnur stellenweise gelöst oder fehlend, auf Metallsockel;
es sind viele Merkmale des “ngaady amwaash” Maskentyps vorhanden - allerdings fehlt das breite Perlenband, das sich von der Nasenwurzel bis zum Kinn zieht, sowie die durch Glasperlen markierten Augenbrauen. Dies könnte darauf hinweisen, dass die Maske außerhalb des königlichen Hofes verwendet wurde.
Das Maskenwesen der Kuba steht einerseits in Zusammenhang mit der Knabeninitiation “nkaan”, andererseits mit öffentlichen Zeremonien und Feiern, die sich auf den sakralen Herrscher “nyim” beziehen. Die tänzerischen Vorführungen der Masken erfüllen erzieherische und schützende Funktionen, dienen der Unterhaltung und verfolgen die Sicherung und Aufrechterhaltung der sozialen und politischen Ordnung. So beschwören die drei königlichen Masken “mwaash amboy”, “ngaady amwaash” und “bwoom” den Ursprungsmythos der Kuba. “Mwaash amboy” verkörpert hierbei den Ahnherren der Bushong (“woot”), “ngaady amwash” seine Ehefrau und Schwester (“mweel”) und “bwoom” den rebellischen Bruder, der sich gegen die königliche Autorität auflehnt.