Antilopentanzaufsatz "tijwara"
Beschreibung
Holz, matte graubraune Patina mit Resten von schwarzer Farbe, Metallnägel als Augen, Glasperlenschmuck, horizontaler Typus mit weit nach hinten schwingendem Hörnerpaar, der separat gearbeitete Kopf mit Metallklammern befestigt, wie auch der stark stilisierte ringförmige Körper einer zweiten Antilope als Bekrönung, min. best., Fehlstelle (linke Hornspitze), rep. (rechtes Horn an Spitze und Ansatz, ringförmiger Aufsatz), Spuren von Insektenfrass, Farbabrieb;
die Antilopenskulpturen sind unter dem Namen “tijwara” - das “Tier das arbeitet” bekannt (“tij”: Arbeit, “wara”: wildes Tier). Sie sollen an ein Fabelwesen, halb Mensch, halb Tier erinnern, das der Legende nach den Menschen beibrachte das Land urbar zu machen. Aber als das Korn üppig wuchs, begannen die Menschen es zu verschwenden. Daraufhin verschwand “tijwara” in der Erde und die Menschen, die ihn auf immer verloren hatten, schufen eine Maske zu seinem Gedenken. Die Skulpturen erscheinen stets paarweise männlich/weiblich, befestigt auf Kappen aus Korbgeflecht. Die Tänzer sind in bodenlange Umhänge aus Pflanzenfaser gehüllt und bewegen sich in gebeugter Haltung und auf Stöcke gestützt. Die zentrale Bedeutung des “tijwara” bestand ursprünglich darin, das kollektive Bestellen der Felder mit der Breithacke anzuregen. Dementsprechend traten die “tijwara” aus drei Anlässen auf: dem Wettjäten, den Freudentänzen nach gemeinsamer Feldarbeit und dem Jahresfest der Intitiationsgemeinschaft.