Anthropomorpher Tanzaufsatz
Alain de Monbrison, Paris, France
Beschreibung
Holz, krustierte braune Patina, Kaolin, Spuren von roter Farbe (beides stark nachgedunkelt), mit Glasstücken besetzte Augen, eingesetzte Zähne aus Holzspleissen, aufwändige Frisur aus kugelförmigen Stirnwülsten und hornartig nach oben gebogenen Schöpfen, min. best., kleinere Fehlstellen (Nase, Mund, Ohren, linker Schopf), Riss (linke Gesichtshälfte), Farbabrieb, Ohrloch links ausgebrochen, Sockelblock;
wahrscheinlich der “ogrinya”-Gesellschaft zugehörig, die nur für solche Männer zugänglich war, die entweder einen Elefanten, einen Löwen oder einen Menschen getötet hatten. Wie weit die Menschenkopf-Tanzaufsätze tatsächlich auf Kopfjägertradition zurückgehen, wie sich vermuten läßt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Tatsächlich haben die meisten Volksgruppen dieser Region früher Feindesschädel für rituelle Zwecke erbeutet. Die Aufsätze wurden bei Erntefesten und Beerdigungsfeierlichkeiten getragen.