Anthropomorpher Kopfbecher
Zemanek-Münster, Würzburg, 28 November 2009, Lot 502
Bernhard Jäger, Frankfurt a. M., Germany
Beschreibung
Holz,
Solch kunstvoll geschnitzte Becher entwickelten sich im Königreich Kuba zu Emblemen für Reichtum und soziales Ansehen. Sie spielten bei Machtkämpfen zwischen führenden Höflingen und Würdenträgern eine wichtige Rolle.
Politisch einflussreiche Personen pflegten, als Zeichen ihrer Großzügikeit, Palmwein an ihre Freunde und Gefolgsleute zu verteilen. Manchmal wurden sogar personalisierte Trinkgefässe verschenkt, um bestehende Anhänger bei Laune zu halten und neue zu gewinnen.
Der harte Wettbewerb um Einfluss schlug sich auch in der Verarbeitung dieser im Grunde alltäglichen Haushaltsgegenstände nieder, die sich zu aufwändigen Kunstwerken von außergewöhnlicher Schönheit entwickelten.
Einem Mythos zufolge, ist die Geschichte von der Gründung der Kuba-Monarchie um 1625 eng mit dem Genuss von Palmwein verknüpft. Dies soll dazu geführt haben, dass der erste König den Namen “Shyaam” - “Palme” annahm. Dies bezieht sich auf eine Redensart, denn so “wie die Palme nie aufhört, Wein zu produzieren, ist das Wissen des Königs unerschöpflich”.
Vergleichsliteratur
Grootaers, Jan-Lodewijk & Ineke Eisenburger (ed.), Forms of Wonderment, Vol. II, Berg en Dal 2002, p. 539Publikationen
AHDRC: 0024116