Anthropomorphe "tu bodu" - Maske der "lo"- Gruppe
Walter Schmidt, Würzburg/Innsbruck, Germany/Austria (1964/65)
Beschreibung
Holz, schwarzbraune Patina, Gesicht von ebenmäßigem Oval, ausgestattet mit feinen Gesichtszügen, eingefasst von filigranem, zackenförmig durchbrochenem Bart, in bogenförmiger Kontur zum Gesichtsfeld hin abgesetzte Frisur mit reichem Ritzdekor, von den Hörnern einer Buschkuh bekrönt, min. best., alte Fehlstelle (linke Ohrspitze), Farbabrieb, v. a. Nase und Mund stark berieben, Sockel;
die bekanntesten Masken der Yaure stellen ein menschliches Gesicht dar, das von Tierattributen ergänzt wird. Sie gehören entweder zu den “je” oder den “lo”-Masken, mit deren Hilfe übernatürliche Kräfte “ju” beeinflusst werden sollen, die den Menschen Schaden zufügen, aber auch ihr Wohlergehen sicherstellen. Insbesondere ein Todesfall, der die gesellschaftliche Ordnung aufbricht, erfordert den Auftritt der “tu bodu”-Masken. Durch ihren Tanz stellen sie das gestörte soziale Gleichgewicht wieder her und geleiten den Toten in die Welt der Ahnen.
Publikationen
Schädler, Karl-Ferdinand, Afrikanische Kunst in Deutschen Privatsammlungen, München 1973, p. 133, ill. 176; Schädler, Karl-Ferdinand, Afrikanische Kunst, München 1975, p. 101, Fig. 133AHDRC: 0060587