Anthropomorphe Maske "ngil"
Bruno Frey, Arnay le Duc, France
Beschreibung
Holz, Kaolin, schwarze Farbe, Pflanzenfaserreste, der Mund fast wie nachträglich hinzugefügt wirkend, min. besch., Insektenfrass, Randlochung stellenweise ausgebrochen.
Wohl dem Typus der “ngil”-Masken zuzuordnen, einer Maskentradition, die etwa seit Mitte des 20. Jh. erloschen ist. Als gesichert kann gelten, dass diese Masken von Angehörigen der gleichnamigen Männergesellschaft bei der Initiation neuer Bundmitglieder und bei der Verfolgung von Übeltätern getragen wurden. Die Maskentänzer waren in Raphia-Kostüme gehüllt und erschienen stets nach Einbruch der Dunkelheit im Schein von Fackeln in den Dörfern. Sie sollen auch bei Tanzaufführungen eingesetzt worden sein, die zum Aufspüren von Bundmitgliedern dienten, die sich schwarzer Magie und bösartigem Zauber bedienten. Die typische Gesichtsbemalung mit weißer Kaolinerde, einer Farbe, die an die Macht der Ahnen gemahnt, deutet darauf hin, dass die Maske den Geist eines Verstorbenen verkörperte.
Publikationen
AHDRC: 0150587