Anthropomorphe Kopfskulptur "mahen yafe"
Merton Simpson, New York, USA (1996)
Private Collection, Lowell, USA
Beschreibung
schweres Gestein, braune Farbe, Sockel
In Sierra Leone und Westliberia, meist im heutigen Siedlungsgebiet der Mende und Kono, wurden bei Erdarbeiten immer wieder Kopfskulpturen “mahen yafe” zutage gefördert. Sie wurden von Bauern bei der Rodung ihrer Felder, beim Brunnenbau oder beim Schürfen nach Diamanten gefunden.
Es wird angenommen, dass die “mahen yafe” von dem verschwundenen Volk der Sapi, oder deren Vorfahren (Schädler, 2009, S. 532) hergestellt wurden, die diese Gebiete einst besiedelten.
Ihr genauer Verwendungszweck ist unbekannt. Es wird vermutet, dass sie als Bildnisköpfe oder Porträts verwendet wurden, die zum Gedenken an verstorbene Sapi-Häuptlinge auf dem Boden oder auf niedrigen Altären aufgestellt wurden. “Mahen yafe” bedeutet “Kopf des Häuptlings”.
Neben den Steinköpfen “mahen yafe” finden sich auch immer wieder kleinere Skulpturen. Die mit dem Mende-Begriff “nomoli” bezeichneten Figuren finden sich größtenteils im südöstlichen Sierra Leone. Eine andere Gruppe von Schnitzereien, die weiter im Landesinneren zu finden ist, wird mit dem Kissi-Begriff “pomdo” bezeichnet.
Vergleichsliteratur
Schädler, Karl-Ferdinand, Encyclopedia of African Art and Culture, Munich 2009, p. 532 Tagliaferri, Aldo, Pomdo, Mahen Yafe and Nomoli, Paris 2003, p. 23 ff.Publikationen
Fouchet, Max-Pol, Jacques Kerchache, "La Tête", Galerie Jacques Kerchache, Paris 1966, ill. 25; Tribal Arts, No. III, 2 August 1996, p. 53 (adv. Merton Simpson); Bolz, Franziska, "African Art", Köln 2016, p. 22 (as Sapi)AHDRC: 0115012
Ausstellung
Paris, France: Galerie Jacques Kerchache, "La Tête", May-June 1966Hinweise
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