Anthropomorphe Gesichtsmaske
Zemanek-Münster, Würzburg, 9 March 2013, Lot 359
Werner Zintl, Worms, Germany
Beschreibung
Holz, Farbpigmente, Stoffreste, Spiegelglas, Metall, Sockel
Masken der Urhobo werden mit Wasser- und Erdgeistern in Verbindung gebracht, die für das Wohlergehen der Gemeinschaft verantwortlich sind. Ihnen zu Ehren werden in mehrjährigen Abständen große Maskenfeste ausgerichtet.
Vorliegende Maske steht in Zusammenhang mit “ohworhu”, einem mächtigen Wassergeist (“edjorame”). Zu ihrer Bedeutung liegen unterschiedliche Interpretationen vor:
Die Maske wird als eines der “Kinder des Geistes” - “emedjo” bezeichnet, die zu Zeiten des höchsten Wasserstandes des Niger in Erscheinung treten, um den “Segen des tiefen Wassers” in die Dörfer zu bringen.
Sie kann aber auch ein junges Mädchen im heiratsfähigen Alter repräsentieren, eine Braut “opha”, die unter dem besonderen Schutz “ohworhus” steht. Die Frisur mit hornähnlichen Fortsätzen soll die kunstvolle Haartracht der Bräute wiedergeben, wenn sie der Dorfgemeinschaft vorgestellt werden.
Vergleichsliteratur
Hahner-Herzog, Iris, Das Zweite Gesicht, Genf, München, New York 1997, ill. 46 Foss, Perkins (ed.), Where Gods and Mortals meet, New York 2004, p.120, ill. 68Publikationen
AHDRC: 0100933