Anthropomorphe Gesichtsmaske
Hans Coray, Zurich, Switzerland (son of Han Coray)
Esther Matossi, Zurich, Switzerland
Sotheby’s, London, 27th October 1980, lot 146
Victor Skipp, Cambridge, England
Cambridge University Museum, England
Beschreibung
Holz, Reste von brauner Patina, Gesichtsform von ebenmäßigem Oval, nur flach eingewölbt (in Profilansicht), vertikale Stirnnarbe, Metallfortsatz, breite Augenbrauen mit Riefelung, röhrenförmig vorspringende Augen mit breitem massebestrichenem Rand, die Nase ungewöhnlich flach mit gerade verlaufendem Rücken, üppiger Bart aus mehreren Lagen von Federn, die auf eine Länge gestutzt wurden (wohl original), mit Schnur befestigt, alte Sammlungsnummer “HC 148” und Sammlungsetikett “Ex Matossi Collection, Switzerland” auf der Rückseite, min. best. (Mund), Oberfläche stark berieben und stellenweise durch Insektenfrass gezeichnet, Riss und Spuren von Abrieb rückseitig am Rand, Metallsockel;
dieser Maskentypus gehört zum hierarchisch aufgebauten “sagbwe”-Masken-Komplex. Diejenigen, die in der Hierarchie am höchsten stehen, treten während des großen Herbstfestes auf, das sich nicht nur auf eine reiche Ernte, sondern auch auf die Fruchtbarkeit der menschlichen Gemeinschaft bezieht. Die “sagbwe” Masken bringen den Ahnen Fleisch und Reisopfer dar und verteilen alle Arten von Medizinen, die die Fruchtbarkeit fördern sollen. Die übrige Zeit des Jahres wachen sie abwechselnd über die Sicherheit der Dorfbewohner. In der Trockenzeit ist es ihre Aufgabe zu verhindern, dass ein Feuer ausbricht, indem sie dafür Sorge tragen, dass die Kochfeuer stets gelöscht werden. In der Nacht durchstreifen sie mit Speeren und Messern bewaffnet das Dorf um böse Geister und Hexen fern zu halten.