Anthropomorphe Gesichtsmaske
David & Bonnie Ross, Indianapolis, USA (1983)
Beschreibung
Holz, helle grau-braune Patina, Reste von Kaolin, min. Spuren von rotem Pigment, großflächiges Gesicht mit sichelförmigen Augen, der Mund in Form einer Acht, ornamental angelegte Augenbrauen kombiniert mit zweifach gerilltem Nasengrat, ungewöhnliche, in flacher schildartiger Drappierung angelegte Frisur mit acht Bohrlöchern (wohl zum Einstecken von Federschmuck), min. best., kleinere Fehlstellen (Nase, Mund, Ohren), Risse (Kopf), starke Abrieb/Abnutzungsspuren rückseitig am Rand, leichte Wasserflecken, Metallsockel;
bei vorliegender Maske handelt es sich um einen sehr seltenen Typus. Ein vergleichbares Objekt stammt aus der Sammlung Josef Mueller (erworben vor 1939/heute Museum Barbier-Mueller in Genf). Dieses wurde von Louis Perrois den Fang zugeordnet. Er beruft sich dabei insbesondere auf das Motiv der halbkreisförmigen Augenbrauenbögen, die durch zwei eingeritzte Linien betont sind und an den Schläfen nach oben umknicken. Merkmale, die sich auch bei vorliegender Maske wiederfinden, wie auch die Gestaltung der Nase und das schmale Band, das sich von der Nasenspitze bis zum Haaransatz zieht. Der eigentümliche Frisurenstil beider Masken ist von Reisenden des 19. Jahrhunderts für die Ntumu (Äquatorialguinea) und die Betsi (im nördlichen Gabun) belegt, zwei südlichen Untergruppen der Fang.
Über die Funktion des Maskentyps ist nichts bekannt. Mit den drei bekanntesten Maskentypen der Fang “ngil”, “ekekek”, sowie den mehrgesichtigen “ngontang”-Helmmasken hat vorliegende Maske nichts gemein.